Brandwand und "Sargdeckel"

Benutzer_236

Sehr geehrte Damen und Herren,

Bei einem Wohnhaus (in Bayern) nicht geringer Höhe und mit 2-geschossigem Dachausbau wird das 1. DG in Stahlbeton erstellt (sog. Sargdeckel). Giebelseitig ist eine Brandwand herzustellen. Gilt die Forderung der BayBO, dass brennbare Teile die Brandwand nicht überbrücken dürfen auch für den Bereich ÜBER dem Sargdeckel? Der Brrandschutzatlas bietet ja ein paar Details zur Ausführung von Dachanschlüssen im Bereich von Brandwänden. aber zu diesem speziellen Fall habe ich nichts gefunden. Der Dachstuhl ist ja durch den Sargdeckel von unten geschützt. Es stellt sich somit die Frage, ob es sich bei einem Holzdachstühl ÜBER dem Sagdeckel um eine Überbrückung der Brandwand handelt oder nicht?

Gruß, Eidenhardt

Benutzer_750

Kapiere ich leider ohne weitere Erklärungen nicht!

Der Sargdeckel soll das 2.DG gegenüber dem 1.DG schützen. Was hat das nun mit der giebelseitigen Brandwand zu tun? Diese ist ja sicher zum Schutz des aktuellen (oder künftigen) Nachbarn erforderlich - oder?

Gruß, Robert

Benutzer_236

Es geht nicht um den Schutz vom 1.DG ins 2.DG.

Meine Frage bezieht sich auf die Ausführung des Dachrandabschlusses im Bereich der Brandwand. Wenn kein Sargdeckel vorhanden ist, muss entweder die Brandwand über Dach geführt werden oder es ist eine 50 cm breite Betonplatte herzustellen. Über diese Betobplatte dürfen keine brennbare Teile hinweggeführt werden. Gilt dies auch, wenn das gesamnte Dachgeschoss durch einen Sargdeckenl abgeschottet ist? D.h. dürfen die Sparren und Dachlatten die auf dem Sargdeckel aufliegen bis an die Grenze (zur Brandwand) geführt werden oder nicht?

Gruß, Eidenhardt

frank_borgert

Guten Morgen...

Nein, dürfen Sie nicht, denn dann würden Sie ja den gesamten Dachstuhl außerhalb des "Brandabschnittes EG + 1.OG" anordnen und dem "benachbarten Brandabschnitt" zuordnen. Wenn der eine ebensolche Konstruktion gebaut hat, soll der Dachraum über beiden Gebäuden einen BA bilden??? Im Extremfall bauen Sie dann 80 m Brandabschnitt Dachstuhl?!?

MfG,

Frank Borgert

Benutzer_99

Autor: Günter Kraus Sehr geehrter Herr Eidenhardt,

die von Ihnen genannten Anforderungen "Brandwand" und "tragende Wände, Decke und Dachschrägen des ersten DG = feuerbeständig" müssen m.E. jede für sich betrachtet und erfüllt werden. Die von Ihnen als Sargdeckel bezeichnete Konstruktion im ersten DG kann die Brandwand funktional nicht ersetzen. Der Dachstuhl über dem Sargdeckel kann z.B. durch Blitzeinschlag oder fehlerhafte elektrische Installationen oder ... in Brand geraten. Die Brandwand soll die Ausdehnung eines möglicherweise brennenden Gebäudeabschnittes mit baulichen Mitteln begrenzen. Das kann sie nur, wenn sie im Bereich des Daches vorschriftsgemäß (BayBO Art.31 (7-11) ausgeführt wird.

Grüße, G.K.

vonhof

Hallo Herr Eidenhardt,

nach der neuen Bauordnung 2008 gibt es die Sargdeckel-Geschichte (zum Glück) nicht mehr. Vielleicht bietet es sich an, auf die neue BayBO abzustellen...?

Gruß

Alexander Vonhof